Historische Seilbahn
Ein ungewöhnliches Bauwerk prägte die Hagener Landschaft von 1938 bis in die frühen siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts: Eine Seilbahn durchquerte aus Richtung Süden den westlichen Borgberg und die Hagener Talmulde bis zum Augustaschacht am Nordhang des Hüggels. Sie diente dem Transport von Kalkstein aus einem Steinbruch in den Gemarkungen Westerberg/Holperdorp, im Volksmund als „Lienener Steinbruch“ bezeichnet.
Die Seilbahn hatte eine Länge von 6,3 km und tat ihren Dienst, bis sie 1966 stillgelegt wurde. Die Anlage blieb aber zunächst erhalten und wurde erst nach der vollständigen Aufgabe des Lienener Steinbruchs 1972 demontiert.
Auf Initiative des Heimatvereins wird jetzt auf dem Fundament einer der ehemals 40 Stützen ein Mast der Seilbahn nachgebaut; ebenfalls wird dort das Modell einer Gondel zu sehen sein. Eine Infotafel liefert technische Details zu der ehemaligen Anlage, eine Sitzgruppe lädt zum Verweilen ein. Der Info-Punkt befindet sich am Südhang des Borgbergs oberhalb der Straße „Im Drehenbrock“.
Die erheblichen Kosten für das Projekt werden zum großen Teil aus dem Förderprogramm „KLARA 2023-2027“ der Europäischen Union (EU) bestritten, das unter anderem das Ziel verfolgt, die Attraktivität von Dörfern in ländlichen Regionen zu steigern.
Der Lienener Steinbruch hatte übrigens einen „kleinen Bruder“ im Hagener Ortsteil Große Heide. Dort entstand daher eine Zwischenstation für die Aufnahme des dort gewonnenen Materials. Mittlerweile wurde der dortige Steinbruch verfüllt, die Beladestation aber blieb als imposantes Dokument der Industrie- und Heimatgeschichte erhalten. Auch hier wird eine Info-Tafel aufgestellt.